Meine Reise in Indien im Jahr 2011 führte mich ins wunderschöne Mamallapuram. Das beliebte Backpackerziel liegt 55 km südlich von Chennai, in Tamil Nadu. Mamallpuram gehörte zu den Orten an dem meine Reisepartnerin und ich für etwas länger verweilten, einen Urlaub vom Reisen! In unserem Stammcafe lernten wir Elaine kennen, sie arbeitete damals gerade an dem Aufbau ihrer Internetpräsenz für ihr Hilfsprojekt für Straßenhunde. Wir sind sehr interessiert an ihrer Arbeit und schließlich lädt Elaine uns ein, sie einen Tag bei ihrer Arbeit zu begleiten.
The CARE Project steht für Community-based Animal welfare Rabies prevention Education und wurde von Elaine im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Elaine kam zuvor als Volunteer für Animal Aid nach Udaipur. Als gelernte tiermedizinische Fachkraft arbeitet sie für 18 Monate dort in der Klink.
Diese Zeit veränderte ihr Leben und war der Beginn von etwas ganz Neuem. Elaine folgte ihrem Herzen, welches ganz stark für die Straßenhunde in Indien schlug und heute auch immer noch tut. Sie verkauft ihr Haus, in ihrer Heimat England, lässt alles hinter sich um nach Mamallapuram zu gehen und ihre Vision umzusetzen. Elaine möchte sich für die Straßenhunde einsetzen und an einer gesunden, tollwutfreien Straßenhundpopulation arbeiten. Denn tollwutfreie Hunde bedeuten ebenso weniger Todesfälle.
Nichts dagegen zu tun wird allerdings auch nichts ändern
Indien hat die größte Hundepopulation weltweit, 25 Millionen um dies mal in einer Zahl auszudrücken. Die Lebenserwartung eines Hundes beträgt nur zwei Jahre und 75% der geborenen Welpen überleben erst gar nicht. Hunde haben, im Vergleich zu den heiligen Kühen, keinen hohen Stellenwert in Indien und werden oft misshandelt oder illegal getötet. Tollwut ist in Indien weit verbreitet, es sterben ca. 18000-20000 Menschen an Tollwut allein in Indien, dies sind über 60% der Todesfälle an Tollwut pro Jahr weltweit. Die Aufklärung vor Ort ist eher gering, viele Menschen wissen nicht, dass Tollwut in den meisten Fällen tödlich ist und welche Maßnahmen man nach einem Biss ergreifen sollte. Das alles kontrollieren und verbessern zu können scheint nahezu unmöglich. Nichts dagegen zu tun wird allerdings auch nichts ändern. Deswegen möchte ich euch gerne The CARE Project vorstellen.
Das Ziel von The CARE Project ist es den Ausbruch von Tollwut in der lokalen Community zu vermeiden. Es unterstützt ein Impfschutzprogramm für die Hunde und fördert das Bewusstsein und Aufklärung der Menschen für Tollwut. The CARE Projekt ist ein selbstfinanziertes und non-profit Projekt. Das Projekt finanziert sich und existiert durch Geld-, Sach- und Medikamentenspenden von Privatleuten und anderen Organisationen. Alle Spenden fließen direkt in das Projekt zu Gunsten der Hunde und der Community in der sie leben.
Zur jeder persönlichen Begrüßung gibt es einen Keks und Streicheleinheiten
Elaine läuft täglich die Straßen in Mamallapuram ab, um sich nach dem Wohl der Hunde zu erkundigen. Zur jeder persönlichen Begrüßung gibt es einen Keks und Streicheleinheiten. Dabei untersucht sie die Hunde auf Wunden und Verletzungen. Viele Hunde begleitet sie über Jahre. Es kommen stetig neue Hunde dazu, die oft zu Beginn sehr verängstlich sind. Doch Elaine kann mit ihrer liebevollen Art und Geduld das Vertrauen der Hunde gewinnen.
Für umgerechnet 120 Euro können 10 Hunde gegen Tollwut geimpft werden
Sie behandelt die Hunde gegen Milben, Zecken, Würmer, Flöhe, Ohrinfektionen, versorgt Bisswunden und andere Verletzungen und impft sie gegen Tollwut. Für umgerechnet 120 Euro können 10 Hunde gegen Tollwut geimpft werden. Desweiteren betreut sie die Hunde, die das Glück haben in einer Familie zu leben. Den Straßenhunden legt sie oft Halsbänder an, um vorzutäuschen, dass der Hund einen „Besitzer“ und eine zu Hause hat. Leider ist die illegale Hundetötung auch hier keine Seltenheit.
Neben jeder noch so guten Arbeit für die Tiere selbst, ist vor allem die Aufklärungsarbeit der Bevölkerung wichtig. So hat Elaine Flyer und Poster gestaltet, die über Tollwut, die Symptome und Sofortmaßnahmen bei einem Biss aufklären sowie es sich vermeiden lässt gebissen zu werden. Desweiteren klärt sie über eine artgerechte Haustierhaltung, Fürsorge, Fütterung sowie medizinische Grundversorgung auf. Sie hat ein Schulprogramm entwickelt, dass die Schüler in den Bereichen Tierschutz und Tollwutprävention weiterbildet.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem ABC (Animal Birth Control) Projekt, um die Geburtenrate und damit die Hundepopulation unter Kontrolle zu halten. Mit einem mobilen Operationssaal fahren die Projektmitglieder in umliegende Städte und Gemeinden von Chennai, um Hunde zu sterilisieren und sie gegen Tollwut zu impfen. Die Sterilisation und Impfung eines Hundes beträgt 17,50 Euro.
Aber dann würde sich niemand mehr um die Hunde kümmern.
Als ich 2011 Elaine einen Tag bei ihrer Arbeit begleiten durfte, war ich fasziniert davon, wie liebevoll sie sich für die Hunde einsetzt. Sie erzählte uns, dass sie oft so verzweifelt ist, dass sie am liebsten alles hinschmeißen wollen würde. Ihr wird die Arbeit für die Hunde oft sehr erschwert und es gibt viele Rückschläge. „Aber dann würde sich niemand mehr um die Hunde kümmern. Ich kann die Hunde nicht im Stich lassen!“, sagt sie erfüllt von Liebe.
Die Begegnung mit Elaine hat mich auf die Grundidee von guteweltgeschichten. gebracht. Ich wollte Menschen mit Projekten solcher Art eine Plattform geben. Sie in irgendeiner Weise unterstützten, für die großartige Arbeit, die sie leisten, im Auftrag des Guten. Umso mehr freue ich mich euch ihr Herzensprojekt The CARE Project vorstellen zu dürfen.
Vielleicht tragt ihr jetzt auch immer ein paar Hundeleckeries bei euch!
Fals ihr mehr zu ihrer Arbeit erfahren möchtet könnt ihr mich gerne anschreiben und natürlich auch Elaine selbst. Ihre Kontaktdaten könnt ihr auf der Internetseite von The CARE Projects finden. Elaine ist dankbar über jegliche Art von Hilfe, sei es in Form von Geld- oder Sachspenden (alles was Hunde betrifft, wie Leinen, Halsbänder,…), medizinisches Material, in Form von aktiver Unterstützung als Volunteer vor Ort oder einfach Verbreitung des Projekts. Vielleicht achtet ihr nun selbst vermehrt auf die Straßenhunde auf eurer nächsten Reise. Vielleicht tragt ihr jetzt auch immer ein paar Hundeleckeries bei euch! Die Hunde danken es euch! Im Namen der Hunde möchten Elaine und ich euch für eure Hilfe bedanken.
Total schön, dass Du Elaine und anderen so tollen Projekten eine Plattform gibst 🙂